Ein sauberes und keimfreies Arbeitsumfeld ist für die naturwissenschaftliche, medizinische und pharmazeutische Forschung unerlässlich. Besonders Zellkulturlabore sind ein sensibler Bereich, in dem jegliche Art von Kontamination eine unmittelbare Auswirkung auf den Erfolg der Arbeit haben kann. Kontaminationen können durch Umgebungskeime, bereits belastetes Material (Medien, Verbrauchsmaterialien) und Anwender*innen selbst verursacht werden. Ein bisschen anders sieht es im Bereich der Mikrobiologie – speziell der klinischen Mikrobiologie – aus. Hier können die Labororganismen selbst eine Gefahr darstellen. Pathogene und/oder multiresistente Bakterien dürfen nicht lebend aus dem Labor gelangen und Kontaminationen müssen unbedingt vermieden werden. Fermacidal und Spore-Ex kommen prinzipiell für beide Kundengruppen infrage, aber es gibt ein paar entscheidende Unterschiede, die hier erläutert werden sollen.

Fermacidal und Spore-Ex im direkten Vergleich

Eines vorab - es gilt die Biozidverordnung!

„Alle Biozidprodukte müssen vor dem Inverkehrbringen zugelassen werden, und die in den Biozidprodukten enthaltenen Wirkstoffe müssen vorab genehmigt worden sein.“ (Quelle: Echa)

„Die Verordnung (EU) Nr. 528/2012 (Biozid-Verordnung) regelt den Verkauf und die Abgabe (Bereitstellung auf dem Markt) und die Verwendung von Biozidprodukten in ganz Europa. Daher betrifft die Biozid-Verordnung sowohl Händler, Inverkehrbringer als auch Verwender von Biozidprodukten.“ (Quelle: BAuA)

Die Desinfektionsmittel Fermacidal D2 und Spore-EX sind selbstverständlich von ihren jeweiligen Herstellern bei der BAuA (Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin) registriert worden und dürfen entsprechend für die ausgewiesenen Anwendungen verkauft und verwendet werden.

Desinfektion: Was muss beachtet werden?

Das Desinfektionsmittel muss dem Zweck entsprechend richtig ausgewählt werden. Nicht jedes Desinfektionsmittel wirkt gegen jeden Krankheitserreger und ist für die zu desinfizierende Oberfläche geeignet. Wenn möglich sollten ready-to-use Produkte (wie Fermacidal und Spore-EX) gewählt werden, um Unter- bzw. Überdosierung zu vermeiden. Die empfohlenen Einwirkzeiten müssen eingehalten werden.

Fermacidal D2

Fermacidal ist als Desinfektionsmittel für die menschliche Hygiene eingestuft (PT 1). Entsprechend ist es sehr mild, ungiftig und hautverträglich. Es ist besonders gut für die Desinfektion von Oberflächen und Inkubatoren in der Zellkultur geeignet, da es nicht-flüchtig ist und die Bestandteile in ihrer niedrigen Konzentration keine toxischen Effekte gegenüber Zellen zeigen. Fermacidal ist wirksam gegenüber Bakterien, Pilzen und einer Vielzahl an Viren (Hepatitis B, HIV, Rota-Viren, Influenza A-Viren, Coronaviren). Da Fermacidal keine korrosiven Eigenschaften aufweist, kann es auch für die Desinfektion von Geräten (PCR-Cycler, Zentrifugen, Kühlschränke) oder Pipetten verwendet werden.

Wichtig bei der Anwendung von Fermacidal ist, dass die zu desinfizierenden Oberflächen komplett mit dem Mittel benetzt, und anschließend trocknen gelassen werden. Kein Trockenwischen. Die Trockenzeit ist hier die Einwirkzeit.

Spore-EX

Spore-EX ist klassifiziert als Desinfektionsmittel, das nicht für die Anwendung an Mensch oder Tier bestimmt ist (PT 2). Dennoch ist auch Spore-EX kein aggressives Desinfektionsmittel und weder (haut)reizend noch korrosiv.

Es ist das Mittel der Wahl für alle waschbaren und harten Oberflächen. Die Anwendung von Spore-Ex ist ähnlich der des Fermacidals. Allerdings ist die Einwirkzeit bei Spore-EX deutlich kürzer (1 min) und es darf/sollte nach dem Desinfizieren trockengewischt werden. Spore-EX tötet Bakterien, Sporen, Viren und Pilze.

Fermacidal und Spore-EX: Die wichtigsten Unterschiede

  1. Spore-EX ist das potentere Mittel und nachgewiesenermaßen aktiv gegenüber Endosporen (Stichwort Clostridium difficile).
  2. Potentielle Anwender*innen für Spore-EX finden sich im Bereich der Mikrobiologie (vor allem in der klinischen Mikrobiologie) und überall dort, wo mit bakteriellen Krankheitserregern gearbeitet/geforscht wird.
  3. Fermacidal ist das Mittel der Wahl in Zellkulturlaboren, wo Kontaminationen in der Regel durch leicht zu neutralisierende Bakterien und Hefen verursacht werden und in Zellgegenwart nur „sanfte“, nicht-flüchtige Desinfektionsmittel angewendet werden sollten.